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Donnerstag, 22. April 2010

Meine Sachen bekommen Ausgang


Ist ja irgendwie sonst auch traurig. Man näht und näht - und ja, ist schon richtig, man fotografiert und zeigt seine Sachen im Webshop... aber dann kommt alles in die große Kisten und schmachtet im Dunkeln vor sich hin.

Jetzt haben ein paar von meinen Sachen Ausgang bekommen und stehen im Landladen meiner Freundin und Nachbarin Anja und ihrer Mutter Hildegard zusammen mit dem frischen Spargel, den neuen Kartoffeln, der selbstgemachten Wurst und den Fläschchen leckerem Wein zum Verkauf. Wenn also jemand in der Nähe von Münster wohnt und am Sonntag frischen Spargel und eine neue Schürze braucht:

Familie Lienesch-Wesseler, Havixbeckerstr. 142, 48161 Münster (Straße zwischen Roxel und Havixbeck)


Sonntag, 18. April 2010

Casa di Falcone




Letzte Woche sind meine wunderhübschen Stempel und Aufkleber von Casa di Falcone eingetroffen. Supernette Beratung, tolle Ausführung, flotte Lieferung und erschwinglicher Preis.
Vielen Dank, liebe Anna!

Donnerstag, 15. April 2010

Mein Shop ist endlich online und "Männerprobleme"



Es ist so weit. Er ist online. Mein Shop.
Tadahhhhhhhh!
Locker zwei Monate später als erwartet.
Ich bin so schweinestolz darauf, dass die Frage, ob auch irgendjemand jemals irgendetwas dort kaufen wird fast zweitrangig geworden ist. Fast.

Jedenfalls - die Gestaltung meines Logos, meiner Visitkarten, Flyer, des Webshops, die Ideen für die Vermarktung wurden ja nun maßgeblich von der Werbeagentur Fundus in Münster erarbeitet.

So weit ich weiß, beschäftigen die sich normalerweise mit Kunden, die nicht nur aus einer Frau samt Nähmaschine bestehen, außerdem sind ihre Entwürfe selten so rosa, aber da der Inhaber ein guter Freund ist, wurde für mich mal eine Ausnahme gemacht.

Das Team, das mir hier geholfen hat bestand aus Alice (mehrfach lobend hier im Blog erwähnt), die mein reizendes Logo, meine Flyer und noch etliches mehr entworfen hat, Jörg - der für den Aufbau und das Design des Webshops zuständig war und mir mit Engelsgeduld Einzelunterricht der Marke "Webshop for Dummies" erteilt hat und eben jenem Inhaber der Agentur - Martin - der sozusagen der Chef-Ideenträger und - absegner war.

Nun wollte ich mich ja auch mit formgerecht mit etwas Nettem bei den drei Lieben bedanken. Für Alice - kein Problem.
Aber dann waren da ja schließlich noch die Jungs. Was näht man für Männer? Die mögen doch nix in rosa, keine Blümchen, keine Karos, keine Bänder und Spitzen, etc. etc...

Jörg hatte erklärt, so ein Fahrradshopper wäre eigentlich ganz nett. Aber...man will ja da kein Risiko eingehen. Man stelle sich vor - kaum hat er das erste mal seine Einkäufe mit dem Ding getätigt, und schon entsteht ein derartiger Testosteronsturz, dass er sich hinterher prompt das passende Kleidchen dazu kauft, einen Antrag auf Geschlechtsumwandlung stellt, seine Freundin ihn daraufhin verlässt und mich wegen böswilliger Beziehungszerstörung verklagt. Kaum auszumalen. Oben seht Ihr meinen Versuch - ich habe mein Bestes getan. Wirklich.


Jedenfalls - allen bei Fundus hier noch mal ausdrücklich und von ganzem Herzen: Herzlichen Dank! Ihr seid die Besten!

Grete

Freitag, 9. April 2010

Westfälische Ausdauer


Experiment "Sweatshop" ist ja nun irgendwie nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das eigentlich gedacht hatte. Um Euch auch an meinen Schlußfolgerungen teilhaben zu lassen:

Nein, man kann die Herstellungszeit einer Schürze NICHT von 4 - 5 Stunden auf die Hälfte verkürzen, nur weil man 13 Stück gleichzeitig näht.
Es sind immer noch mindestens 4 Stunden pro Schürze - es kommt einem nur VIEL länger vor.

Und dieses Glücksgefühl, dass man üblicherweise empfindet, wenn man das fertige Produkt fotografiert und noch mal begutachtet, dieses sich-auf-die-Schulter-klopfen und die Selbstgespräche von der Sorte "Nein, hast du das wieder schön gemacht" werden ersetzt durch Äusserungen wie "Gott sei Dank sind diese Mistdinger jetzt fertig" - wobei man den Drang den ordentlichen Stapel Schürzen mal kurz mit einem Fußtritt in den nächste Ecke zu befördern nur mit großer Mühe unterdrücken kann.

Ergo - Massenproduktion ist für den kreativen Prozess nicht besonders förderlich.

Aber.... zumindest kann man sich ob der gezeigten Ausdauer einen Orden an die nicht besonders stolzgeschwellte Brust heften. Wenigstens habe ich nicht mitten drin alles in die Kiste mit den UFOs (unfinished objects) gepackt und irgendwas nettes, originelles, klitze-kleines angefangen um mich abzulenken.

Was ich aber jetzt gleich nachholen werde.
Allen ein schönes Wochenende

Grete

Freitag, 2. April 2010

Westfälische Effizienz

Gewisse Dinge müssen sich ändern.
Dies ist schließlich kein Hobby mehr.
Effizienz, Kostenrechnung, Leistungsorientierung.
Von wegen: Oh, heute ist mir mal danach ein Schürzchen zu nähen.
Nix da.

Das sind so die Sachen über die ich nachdenke, wenn ich nachts um 2 im Bett liege und nicht wieder einschlafen kann. Jedenfalls war dies letzte Nacht der Fall.
Gedacht - getan. Den Wecker auf 5.45 Uhr gestellt. Um 6 Uhr am Schreibtisch gesessen und die Buchführung erledigt. Bis 8.00 Uhr war ich dann auch mit dem Hund gelaufen, hatte das übliche Chaos aus Wohnzimmer und Küche beseitigt und war bereit für Experiment: "Westfälische Effizienz oder - auch wir können chinesischen Sweatshop"

Der Plan: 13 Schürzen aus 13 verschiedenen Stoffen mit 13 verschiedenen Akzentstoffen für Taschen und Bänder und 13 verschiedenen Spitzen zur Verzierung zuschneiden und nähen.

8.25 Uhr - von allen 13 Stoffballen je 1,30 m abgeschnitten
8.50 Uhr - erste Schürze aus grünem Stoff mit weißen Punkten zugeschnitten
8.55 Uhr - kalkuliert, wie lange ich für alle 13 brauche, wenn ich in diesem Tempo weiterarbeite
9.00 Uhr - brauche Kaffee, hmmmmmm - mal gucken, was die anderen Mädels auf ihren Blogs so zu berichten haben
9.45 Uhr - Umpfffff - 45 Minuten verplempert, jetzt aber...
10.15 Uhr - zweite Schürze aus rosa Stoff mit weißen Punkten zugeschnitten
10.20 Uhr - Telefon "Mama, kannst du mich abholen kommen?" "Tsk - ich bin hier gerade beschäftigt, kannst du nicht den Bus nehmen?" "Die fahren heute nicht, ist doch Feiertag."
11.10 Uhr - schon wieder fast eine Stunde futsch... so wird das nichts!
11.35 Uhr - dritte Schürze aus rotem Stoff mit weißen Punkten zugeschnitten
11.40 Uhr - die Schwester anrufen "Du, ich bin heute total effizient. Ich will heute 13 Schürzen zuschneiden und vielleicht sogar nähen. Und? Was machst du heute so?......"
12.30 Uhr - hmmmmmmm, zu lange telefoniert - schon Mittag. Hunger habe ich auch. Erstmal einen Happen essen. Und vielleicht ein klitzekleines Mittagsschläfchen. Schließlich ist Feiertag. In China gibts bestimmt auch Feiertage, an denen man nicht an die Nähmaschine gekettet wird.
15.15 Uhr - Ahhhhhhh - nichts schöner als ein ordentlicher Mittagsschlaf. Und schließlich hatte ich ja heute nacht so schlecht geschlafen. Musste ja schließlich über die Dinge nachdenken, die sich ändern sollen - von wegen Kosten. Effizienz. Leistung. Und so weiter. Und dann früh aufgestanden um alles in die Tat umzusetzen. Da hatte man sich das redlich verdient.
15.20 Uhr - Blick auf den Nähtisch. Sollte man fotografieren und im Blog posten. Damit andere von diesem Musterbeispiel westfälischen Fleißes auch lernen können.

Donnerstag, 25. März 2010

Wenn sich denn ein Eichhörnchen langsam aber redlich ernährt...



...dann bin ich definitiv eins.
Nun gut, ich bin vermutlich nicht ganz so niedlich, mir fehlt der buschige Schwanz und die Sache mit dem elegant-von-Baum-zu-Baum-hüpfen muß ich auch noch perfektionieren, aber ich ernähre mich definitiv langsam aber redlich. Mit besonderer Betonung auf "langsam".

Als diese Idee mit dem eigenen Shop für gepatchte und gequiltete Dinge im letzten Herbst so langsam Formen annahm, war das Klassenziel: Shop-Eröffnung Anfang Februar 2010.

Hah!

Diese süße Naivität. (Definitiv Eichhörnchenhirn)
Dieser Optimismus. (Ditto)
Diese völlige Unkenntnis der vielfältigen zu bewältigenden Schritte, zu lösenden Probleme, des Zeitaufwandes für all diesen Schnickschnack, der da so noch mit dran hängt. (muß ich wirklich weiter erläutern? - yup... Minihirn, aber niedlich)

Aber - heute - am 25.03.2010 hat mein neues Studio ein Dach, die AGB's für meinen Shop wurden von einem Anwalt abgesegnet, meine Visitenkarten, Briefbögen und Flyer sind gedruckt, meine fertigen Produkte in meine Webseite eingespeist - und noch dazu scheint die Sonne.

Ich habe auch ein stückweit was dazu gelernt - zumindest lege ich mich jetzt nicht mehr fest, ob die offizielle Eröffnung jetzt noch eine Woche oder einen Monat dauern wird. Soll noch mal einer sagen, wir hätten nichts als Haselnüsse und Eicheln im Hirn. Weit gefehlt!

Und so konnte ich mich dann heute auch einfach vor meine Nähmaschine setzen und zu meinen diversen Produkten passende Grußkarten fertigen. Die wollte ich nämlich - falls jemand meine Sachen weiterverschenken will - immer mit dazu packen.

Bis nächste Woche,

Grete

Freitag, 12. März 2010

Ich hab jetzt Frühling...


...das habe ich jetzt einfach mal so beschlossen. Entsprechend Dinge in zartblau, grün und gelb genäht, Eier gefärbt, gelbe Tulpen in die Vase gestellt, Tisch gedeckt - und das blöde weiße Zeugs draußen auf dem Rasen und die kahlen Zweige an den Bäumen dezent ignoriert.

Ich könnte zur Untermalung noch "Es geht eine helle Flöte, der Frühling ist über dem Land" vor mich hinträllern, aber dann würden meine Kinder vermutlich ernsthaft zu dem Schluß kommen, ich hätte gehörig einen an der Waffel. Sie wirkten auch so schon ob der bunten Eier zum Frühstück etwas irritiert: "Ist bei uns Ostern nicht zum gleichen Zeitpunkt wie bei anderen Leuten?"

Was mich auf den Gedanken brachte, dass ich dieses Ablösen von terminlichen Zwängen ruhig weiter ausleben könnte. Ich könnte zum Beispiel meinen Geburtstag vom November in den Mai legen - speziell in diesem Jahr.... Mal ehrlich - 50 werden und das bei bleigrauem Himmel und Nieselregen?

Weihnachten könnten wir dann als flexiblen Feiertag gestalten - wenns schneit...zack zack...Baum schmücken, Geschenke drunter schmeissen - wenn nicht - versuchen wir's halt nächstes Jahr noch mal.