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Donnerstag, 6. September 2012

Eine Luna und ein paar Geschenkanhänger


So, heute war also die Luna dran. So sieht sie von der einen Seite aus - und gewendet dann so:


Ich war ein bisschen zu knickerig mit der Gummikordel, das wird gleich noch mal korrigiert, aber ich muß hier mal eben was sagen....

Heute morgen, kurz vor der Fertigstellung, stehe ich vor dem (fast) fertig zusammengesetzten Schnittteil, da mußten dann nur noch die Seitennähte geschlossen, die Gummikordel eingezogen und der obere Rand verschlossen werden, gucke mir das an und denke: "Wer kommt denn auf so was?"

Und zwar mit absoluter Ehrfurcht. Ernsthaft. Ich käme NIE, NIE, NIEEEEE darauf einen solche Form zu konstruieren. Bei mir wären das viel, viel mehr Einzelteile, alle irgendwie rechteckig, vielleicht mit ein paar abgerundeten Ecken, aber damit hätte es sich dann auch schon. Und WENN ich denn auf eine solche Idee käme, wüßte ich im Leben nicht, wie ich das dann auch so umsetzen sollte, dass es auch alles paßt.


Der Gatte kommt in dem Moment mit einer Tasse Kaffee vorbeigewandert und ich sage ihm: "Guck mal, ist das nicht völlig genial? Wer ist denn in der Lage, sich so was auszudenken?"
Und er antwortet ganz trocken: "Schätzchen, das ist schlicht und ergreifend der Unterschied zwischen Profis und Amateuren." - und wandert weiter. 

Nein, es hörte sich auf hebräisch auch nicht besser an und ja, ich war einen kurzen Moment versucht, mich beleidigt zu fühlen - aber recht hat er. Liebe Griselda, du weißt gar nicht, wie selten die Sorte Kompliment von meinem überkritischen, übergenauen Ehemann ist. Es hat jedenfalls wieder ganz, ganz viel Spaß gemacht, eine (für mich) neue Machwerk Tasche zu nähen und ich mag das Endresultat auch total gut leiden.

Dann hatte mich ein paar Kundinnen, die das "Joy" - Stiefel Panel gekauft hatten gefragt, wie man denn diese Geschenkanhänger am besten zusammensetzt und ich hatte versprochen, mal kurz zu zeigen wie ich das gemacht habe.

1. Anhänger ausschneiden, Reststück Vliesofix über eine Hälfte eines Anhängers legen und auf der Papierseite die Form eines HALBEN Anhängers aufzeichnen, aber ca. nahtzugabenbreit an allen Seiten kleiner als der Anhänger selber. Diese Schablone aus Vliesofix ausschneiden und noch zwei weitere gleich große Stücke aus Vliesofix und 3 aus Thermolam ausschneiden. Vliesofix auf die linke Seite der Anhänger aufbügeln, abkühlen lassen, Schutzpapier abziehen und auf das gleich große Stück Thermolam aufbügeln.


2. Ein farblich passendes Stück Kordel von ca. 15 cm Länge so mit ein paar Stichen mittig auf der Rückseite befestigen, dass die Enden im Innenteil verschwinden. Dann rechts auf rechts zusammennähen, dabei unten ca. 5 cm Wendeöffnung lassen.



3. Die Kordel ganz nach Geschmack beim zusammennähen entweder in die Breite ziehen (rechter und linker Anhänger) oder in der Mitte zusammenfassen.Bügeln, Wendeöffnung mit Matratzenstich schliessen, fertig.


Die Namen kann man dann hinterher mit farblich passenden Textilstift darauf schreiben oder man kann ganz zu Anfang, bevor man die Anhänger aus dem Panel ausschneidet mit der Maschine oder mit der Hand die Namen aufsticken. 

2 Kommentare:

  1. Ich kann mir vorstellen, daß Du nicht auf den Mund gefallen bist und angesichts der Aussage Deines Mannes kann ich mir lebhafte und teilweise neckische Gespräche und eine tolle Atmosphäre bei Dir zu Hause vorstellen. Ich habe jedenfalls herzhaft gelacht über den Ausspruch. Ich glaube, ich wäre beleidigt gewesen.

    LG, Petruschka

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  2. Grete- wehe, du nimmst das persönlich....

    Diese Anleitungen sind nur das Endprodukt. Auf dem Weg dorthin gibt es Fehlstarts, Sackgassen und laute Flüche. Ziemlich laute Flüche.
    Auch meiner Familie, die dann mal nichts zu essen bekommt weil die Mutter sich irgendwo verrannt hat.
    Aber es lohnt sich trotzdem, auch weil ich mich dafür über so ein Lob aus befähigtem Mund freuen darf. :)

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