Das waren bewegte Wochen im Greenshpon Haushalt. Betonung auf der "Bewegung". Nachdem der Laden eingepackt war, musste ich mit Erstaunen feststellen, dass ich zu viel Zeug habe. Über 50 fertig genähte Quilts in verschiedenen Größen, über 70 Mini-Quilts, 30 Tischläufer, 80 Kissenbezüge, dazu noch Horden von Taschen, Tischsets, Körbchen, etc. etc. etc.
Das eine oder andere Teil durfte in meinem Wohn- und Esszimmer einziehen. Meine Schwester hatte Mitleid mit mir und hat einen nicht unerheblichen Teil mitgenommen. Das passte trotzdem alles nicht in mein hübsches kleines Büro/Nähzimmer drüben im ehemaligen Hühnerstall/Ladengeschäft.
Jetzt muss man ja sagen - im Wohnhaus sieht das so aus - wir wohnen unten. Im ersten Stock sind die drei "Kinderzimmer" - von den Menschen die hier gelegentlich mal für ein Wochenende auftauchen - so zu Weihnachten oder Passover. Da hätte ich locker mit meinem ganzen Kram einziehen können. Aber der Gatte fand die Vorstellung, dass die Kinder nicht mehr ihre eigenen Zimmer hier hätten und wir uns vielleicht auf ein einziges Gästezimmer beschränken mussten schier unerträglich (die Rabenmutter hatte damit kein Problem - Anm. der Redaktion).
Da blieb dann noch der Dachboden. Den wir vor ungefähr 14 Jahren komplett ausgebaut hatten - mit neuen Fenstern, Holzböden, Dämmung, Heizung und Klimaanlage. Das einzige Problem? Seit 10 Jahren war das (ähnlich wie der Keller) Ablageort für alles, was "temporär" aussortiert wurde. Wo es dann prompt vergessen wurde. Was vermutlich der Grund war für solche Dinge wie drei (3!) Monopoly Spiele, einem ganzen Karton voll leerer DVD-Hüllen (?) und einem großen Stapel an Kinderbüchern in hebräischer Sprache (der Gatte: Nicht wegwerfen! Die lese ich irgendwann unseren Enkeln vor! - die kein hebräisch sprechen werden und sich dann vermutlich fragen, was Opa da brabbelt - weitere Anm. der Redaktion).
Also - sortiert, verschenkt, gespendet - und dann einen großen Container bestellt und diesen komplett mit Dingen gefüllt, die wirklich niemand mehr haben will (auf der Rechnung standen dann 1,94 TONNEN Müll) Mein Vorsatz in diesem, wirklich sehr befriedigenden Moment? Ich werde jetzt Minimalistin. Nur das behalten, was man wirklich benutzt. Wie man das in diesen ganzen Netflix Serien lernt, die einem zeigen, wie man endlich Ordnung schafft im eigenen Zuhause. Wo man ganz ohne Rummelschubladen, Kellerräume und Dachböden auskommen könnte.
Und dann mein neues Reich - kleiner Raum als Büro - großer als Nähzimmer - eingerichtet. Ich zeige Euch jetzt mal ein paar Bilder.
Und ja - das allererste Wort, das einem einfällt, wenn man die Bilder sieht ist "minimalistisch" - oder?
Ich war sehr froh, dass wir damals in weiser Voraussicht ein Geländer mit Querstreben eingebaut haben - SUPER zum aufhängen all der verbliebenen Quilts und Taschen!
Und es gibt jede Menge Wände für die Miniquilts. Und einen Sessel und einen Fernseher fürs handnähen, während man weitere Netflix Sendungen zum Thema "entrümpeln" guckt!
Ich muss zugeben, am ersten Tag, nachdem alles eingeräumt war, hatte ich so ein bisschen das Gefühl, NOCH mehr Dinge nähen wäre ja schon so ein Stück weit - nun - pervers. Hat sich aber schnell wieder gelegt.
Und ja, wenn ich täglich bis an mein selig Ende nähe, werde ich trotzdem meine Stoffvorräte nicht aufbrauchen. Und mir trotzdem neue Stoffe kaufen.
Und in der Zwischenzeit macht es mich jeden Morgen froh, mit dem Kaffeebecher in der Hand hier in mein quitschebuntes, maximalistisches Reich zu kommen.
So Mädels - dies war jetzt mein letzter Beitrag auf diesem Blog. Ab nächster Woche übernimmt Zsofia den Stoffsalat Blog und wird Euch mit absoluter Sicherheit ganz junge, frische und ebenfalls bunte Dinge zum Thema Patchwork und Quilting zeigen. Meine Ergüsse findet Ihr ab dann auf www.gretegreenshpon.com und unter gretegreenshpon auf Instagram. Dort halte ich Euch dann auch über meine Fortschritte mit dem neuen Buch auf dem Laufenden, zeige Euch was ich gerade nähe und was mich sonst noch gerade beschäftigt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr sowohl dem Stoffsalat Blog die Treue haltet, als auch meinen neuen Abenteuern auf dem gretegreenshpon Blog folgen werdet.
Bleibt gesund!
Eure Grete