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Donnerstag, 25. März 2010

Wenn sich denn ein Eichhörnchen langsam aber redlich ernährt...



...dann bin ich definitiv eins.
Nun gut, ich bin vermutlich nicht ganz so niedlich, mir fehlt der buschige Schwanz und die Sache mit dem elegant-von-Baum-zu-Baum-hüpfen muß ich auch noch perfektionieren, aber ich ernähre mich definitiv langsam aber redlich. Mit besonderer Betonung auf "langsam".

Als diese Idee mit dem eigenen Shop für gepatchte und gequiltete Dinge im letzten Herbst so langsam Formen annahm, war das Klassenziel: Shop-Eröffnung Anfang Februar 2010.

Hah!

Diese süße Naivität. (Definitiv Eichhörnchenhirn)
Dieser Optimismus. (Ditto)
Diese völlige Unkenntnis der vielfältigen zu bewältigenden Schritte, zu lösenden Probleme, des Zeitaufwandes für all diesen Schnickschnack, der da so noch mit dran hängt. (muß ich wirklich weiter erläutern? - yup... Minihirn, aber niedlich)

Aber - heute - am 25.03.2010 hat mein neues Studio ein Dach, die AGB's für meinen Shop wurden von einem Anwalt abgesegnet, meine Visitenkarten, Briefbögen und Flyer sind gedruckt, meine fertigen Produkte in meine Webseite eingespeist - und noch dazu scheint die Sonne.

Ich habe auch ein stückweit was dazu gelernt - zumindest lege ich mich jetzt nicht mehr fest, ob die offizielle Eröffnung jetzt noch eine Woche oder einen Monat dauern wird. Soll noch mal einer sagen, wir hätten nichts als Haselnüsse und Eicheln im Hirn. Weit gefehlt!

Und so konnte ich mich dann heute auch einfach vor meine Nähmaschine setzen und zu meinen diversen Produkten passende Grußkarten fertigen. Die wollte ich nämlich - falls jemand meine Sachen weiterverschenken will - immer mit dazu packen.

Bis nächste Woche,

Grete

Freitag, 12. März 2010

Ich hab jetzt Frühling...


...das habe ich jetzt einfach mal so beschlossen. Entsprechend Dinge in zartblau, grün und gelb genäht, Eier gefärbt, gelbe Tulpen in die Vase gestellt, Tisch gedeckt - und das blöde weiße Zeugs draußen auf dem Rasen und die kahlen Zweige an den Bäumen dezent ignoriert.

Ich könnte zur Untermalung noch "Es geht eine helle Flöte, der Frühling ist über dem Land" vor mich hinträllern, aber dann würden meine Kinder vermutlich ernsthaft zu dem Schluß kommen, ich hätte gehörig einen an der Waffel. Sie wirkten auch so schon ob der bunten Eier zum Frühstück etwas irritiert: "Ist bei uns Ostern nicht zum gleichen Zeitpunkt wie bei anderen Leuten?"

Was mich auf den Gedanken brachte, dass ich dieses Ablösen von terminlichen Zwängen ruhig weiter ausleben könnte. Ich könnte zum Beispiel meinen Geburtstag vom November in den Mai legen - speziell in diesem Jahr.... Mal ehrlich - 50 werden und das bei bleigrauem Himmel und Nieselregen?

Weihnachten könnten wir dann als flexiblen Feiertag gestalten - wenns schneit...zack zack...Baum schmücken, Geschenke drunter schmeissen - wenn nicht - versuchen wir's halt nächstes Jahr noch mal.


Freitag, 5. März 2010

Die Sache mit der Bescheidenheit oder "Gott, bin ich schlau und so talentiert"


Also, eigentlich haben diese Fotos so rein gar nichts mit meinem Post zu tun, aber ein neuer Post ohne Bilder ist ja irgendwie auch langweilig - und die bereits lobend erwähnte Alice von Fundus hatte ja so reizende Fotos von der für Sie benähten Tasche gemacht, dass ich fand - man müsse sie auch zeigen.


Jedenfalls - Bescheidenheit. Bekanntlich eine Tugend. Hier erstmal vorab meine ganz persönliche Meinung: Vermutlich gibt es gar keine echte Bescheidenheit. Wenn doch, dann ist diese Tugend völlig überbewertet, da man sich nie auch nur im geringsten auf ihr Vorhandensein oder eben Nicht-Vorhandensein im eigenen Befinden verlassen kann. Ausserdem finde ich es völlig bescheuert, dass Bescheidenheit gesellschaftsfähig ist, ihr Fehlen dagegen nicht.

Jetzt mal ehrlich - gerade an dem einzigen Tag der Woche, an dem man mal restlos mit sich zufrieden ist und findet, man hat gerade das Rad neu erfunden, muß man so tun als wäre das gar nichts und möglichst noch den einzigen, kaum sichtbaren Makel mit einer Lupe dem unschuldigen Betrachter unter die Nase reiben.

Als hätte man nicht genügend andere Tage, an denen man findet, man sei alt, hässlich, schrumpelig, untalentiert und alles in allem ein Vollversager. Okay, kommt glücklicherweise nicht all zu oft vor...aber trotzdem.

Wenn man allerdings zu den glücklichen Menschen gehört, die eine dieser im vorigen Post beschriebenen Schwestern besitzen (oder ein entsprechendes Äquivalent) - kann man an den guten Tagen trotzdem richtig auf die Sahne hauen.

Heute vormittag hatte ich also mal wieder das Rad neu erfunden (in Form meiner ersten eigenen Stickdatei - yay!) - und die erste Reaktion war natürlich zum Telefon zu greifen, die Käthe anzurufen und sie mit den Worten: "Boaaa, ich bin so schlau und talentiert!" zu begrüßen.
Kichern am anderen Ende der Leitung. "Natürlich bist du das, das liegt in der Familie."

Darf man das dann auch genau so in seinem Blog schreiben? Jup. Darf man. Wenn man dann auch genau so ehrlich ist, wenn man gerade mal wieder zwei linke Hände hatte und den Taschenboden in die obere Öffnung gleich neben die Henkel gesetzt hat (Tatsache. Hab ich geschafft.)