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Dienstag, 30. November 2010

Männer müssen schnarchen




Mein Mann schnarcht.
Laut. Unregelmäßig. In jeder nur denkbaren Position und Lage. Ich glaube, er könnte auf dem Kopf stehend schlafen... und würde trotzdem schnarchen.

Ich plaudere hier nicht aus dem Nähkästchen. Das ist wirklich kein Geheimnis. 
Die Münsteraner Bevölkerung in 10 km Entfernung weiß, dass mein Mann schnarcht. 
Ausserirdische versuchen vermutlich schon seit Jahren, diese merkwürdigen Signale von hier unten zu entschlüsseln.


Und was ich hier gerade mache, ist keine Beschwerde - weit gefehlt. Ich bringe hier gerade ein leidenschaftliches Plädoyer für schnarchende Männer zu Papier. Oder zu Bildschirm.


Letzte Woche war der Gatte auf Geschäftsreise. Nächtliche Ruhe.
Und ich - alle halbe Stunde - hellwach. 

Jeder Windhauch, jedes rufende Käuzchen, jedes Knarren im Gebälk - und mein Unterbewusstsein meldete: Hey, wach werden, du bist gerade für diese Kinder da oben und alles andere in diesem Haus verantwortlich. 


Kaum war er wieder zuhause, selige Nachtruhe für mich, trotz Sägewerk. 


Wie Heiner Lauterbach damals schon sagte: "Männer müssen schnarchen, um ihre Frauen vor den wilden Tieren zu beschützen"


P.S.: Sieht meine Werkstatt nicht süß aus, so im Adventskleidchen? 

Montag, 29. November 2010

Lila Tuellers neue Stoffserie: Isabella




Ohhhhhh - diese Ungeduld.
Irgendwann in den nächsten zwei Wochen kommt ein GROSSES Paket - oder eher mehrere große Pakete. 
Mit 24 Stoffballen der neuen Stoffserie "Isabella" von Lila Tueller.

Wer Lila noch nicht kennt (obwohl ich mir das kaum vorstellen kann) - kann sich Ihre wunderschönen Stoffe und Schnitte auf Ihrer Webseite anschauen:
Dort könnt Ihr Euch dann auch die obigen Stoffe zu Kleidern, Taschen, Blusen und so weiter verarbeitet anschauen.

Bis vor kurzem war Lila bei Moda und ist jetzt zu Riley Blake gewechselt.

Ich freue mich jedenfalls schon ganz dolle und werde Euch auf dem laufenden halten, wenn die Stöffchen hier angekommen sind.

Allen eine schöne Woche,

Grete

Montag, 22. November 2010

Suchtbefriedigung



Manchmal muss man der Wahrheit ins Auge sehen. Fällt einem ja immer gerne bei anderen Leuten auf, wenn sie die Wahl ihrer Beschäftigung ganz unauffällig zur Suchtbefriedigung nutzen. 


Ihr wisst schon, der Schriftsteller der unbedingt seinen nächsten Roman ins Rotlicht-Milieu platzieren muss und dann nennt sich alles was er so tut "Research"; der Winzer, der immer ein bisschen so aussieht wie Rudolph-the-Red-Nosed-Reindeer...


Zwischendurch stelle ich immer wieder fest: ich bin kein Stück besser.
Da fällt mir dann auf, dass ich ganz schamlos und offensichtlich einen Stoffladen aufgemacht habe, damit ich ungebremst reizende Stoffe und Bändchen kaufen kann. 


Heute kam dann wieder so ein Päckchen, bei dem ich mich ernsthaft beherrschen musste, um beim auspacken nicht solche Geräusche zu machen wie weiland Meg Ryan in "When Harry met Sally".


Fällt mir irgendwie auch immer nur dann auf, wenn der Gatte bei meinen kleinen, spitzen Begeisterungsschreien: "Ohhhh, guck doch mal, ist das nicht hübsch? Und das hier!!!???" nur mit hochgezogener Augenbraue und "uh-huh" reagiert. 


Jedenfalls, ab morgen im Shop: 8 reizende Webbänder von Luzia Pimpinella. 

Mittwoch, 17. November 2010

Matschsalat


Letztes Wochenende auf den "Winterträumen". Natürlich hatte ich einen Stand, schließlich ist die Burg Hülshoff praktisch ein Heimspiel, da mein Laden ja nur ca. 200 m außerhalb des Burggeländes liegt.


Wenn da nicht die Sache mit dem Wetter gewesen wäre. Der scheußliche Heizpilz in der Mitte war bitter nötig. Es hat geregnet und gestürmt was das Zeug hielt und ab Samstag nachmittag versank das komplette Burggelände im Schlamm. 


Dass die Ausstellung trotzdem gut besucht war, wird für mich ein ewiges Rätsel bleiben. Haben die Menschen denn kein Zuhause? Sind bei Regen und Sturm nicht ein Sofa, eine Tasse Tee, ein paar Kekse und ein gutes Buch deutlich verlockender als durch den Matsch zu trippeln und Weihnachtsdeko zu begutachten?


Glücklicherweise sind all die anderen Deutschen nicht solche Weicheier wie ich und haben mich und die anderen Aussteller nicht alleine vor uns hin bibbern lassen. 


Jetzt ist mein Laden wieder ordentlich eingeräumt, ich darf wieder an meine Nähmaschine und muss zur Arbeit keine langen Unterhosen tragen. Auch schön.

Mittwoch, 10. November 2010

Bella Germania

Kein Zweifel - es ist hübsch auf Sizilien. Und der Blick von unserem Balkon - die Dächer von Céfalu, der Duomo, das Mittelmeer.... ach......


Aber - man wäre ja kein Westfale, wenn man nicht was zu nörgeln hätte... die Beschreibung auf der Webseite unseres Ferienhauses:


"Ihr Domizil liegt nur wenige Meter vom Duomo entfernt. Parken Sie Ihr Auto auf der Piazza de Duomo, von dort geht es zu Fuß weiter".


Ich möchte jetzt mal in einer Bilderstrecke zeigen, was dieses recht lapidare Statement de facto bedeutet hat, mal ganz abgesehen davon, dass es auf der Piazza de Duomo gar keine Parkplätze gibt. Aber gut -man parkt also irgendwo, so cirka einen Kilometer vom Duomo entfernt und fängt an zu laufen. 


Wohlgemerkt, ich war recht großzügig mit dem Gepäck, schließlich weiß man ja nicht wie das Wetter so wird - und noch ein paar Schuhe oder 5 schaden ja nie. Jedenfalls schleppte der Gatte dann 2 Koffer mit 45 kg Inhalt als es hier losging:



ein paar Gassen entlang


ein paar Treppen hoch



und noch ein paar Treppen hoch


damit es nicht langweilig wird, ein paar andere Treppen




links herum, rechts herum,


schließlich noch ein paar Treppen




und voilà


wir sind an unserem Ferienhaus, jetzt nur noch die Tür öffnen und


siehe da:


Treppen und....


und zum Schluss, bis zu unserem Schlafzimmer noch ein paar...



....genau - Treppen.


Wenn man es bis dahin geschafft hat, kann man den oben gezeigten Ausblick genießen.


Aber lasst mich da ganz ehrlich sein - zu dem Zeitpunkt braucht Frau eine Sauerstoffmaske und einen Sanitäter. 


Diese Vorliebe der Sizilianer für großzügiges Umschreiben von Sachverhalten kommt meiner Meinung nach auch bei den Straßenschildern zum Ausdruck. 
Sobald man dort mit dem Auto unterwegs ist, fallen einem diese dreieckigen Warnschilder auf, auf denen eine Kuh abgebildet ist. 


Auch das ist eine recht sparsame Methode den unbedarften Touristen auf die verschiedenartigsten Hindernisse hinzuweisen:


Ja, ab und an findet man tatsächlich die ein oder andere Kuh auf der Straße




Manchmal sind die Kühe auch etwas niedriger



Oder niedriger und zahlreicher





Manchmal findet man auch gar kein Viehzeugs, dafür aber leicht fragwürdige Bergstraßen, an denen das eine oder andere Stück Asphalt den Berg heruntergefallen ist.


Jedenfalls - meine Schlussfolgerung was das Kuh-Schild angeht:


"Achtung, ihr Touristen-Ochsen, langsam fahren!" - damit hätte man dann alle möglichen Hindernisse und Gefahren auf einen Schlag abgedeckt.


Jedenfalls - es war schön, es war lecker, es war warm, was will man mehr?